Am Sonntag, d. 13.07.2025 um 17 Uhr waren Kunstinteressierte eingeladen zur Finissage der Ausstellung „Flood the Zone with Peace“ von Adriane Wachholz im Kunstverein Linz am Rhein. Die stellvertretende Vorsitzende des Kunstvereins, Sandra Köhler begrüßte die Gäste und übergab das Wort an die Künstlerin. Diese bot in einer Führung persönliche Einblicke in den Schaffensprozess der einzelnen Bestandteile der Ausstellung sowie in deren Zusammenspiel in einem größeren Kontext.
Sie habe, so führte sie aus, sich die Frage gestellt, was denn Frieden für uns sei. Es sei ein Gedankenkonstrukt, von dem jeder Mensch eine eigene Vorstellung habe, aber es gäbe keine für alle wahrnehmbare Gestalt. So sei der Begriff Frieden gleichsam „Nebel in Tüten“, wie sie den Ausspruch eines Coaches zitierte.
Bei der Gestaltung der Ausstellung habe sie sich auf den Raum von Markt9 eingelassen. Sie habe ihre Sinne auf Empfang gestellt und sich vom Raum erzählen lassen, welche Möglichkeiten er biete. So sei ihr zum Beispiel direkt im Augenblick, als sie den Raum betreten habe, klar gewesen, dass sie im hinteren Säulendurchgang ein großes Gemälde platzieren würde. Dieses Bild schaffe mehrere Betrachtungsperspektiven, da man es sowohl von vorn als auch von hinten betrachten könne. Zudem schaffe es in dem Teil des Raumes auf seiner Rückseite eine andere, kühlere Atmosphäre.
Im weiteren führte die Künstlerin aus, dass sich manche Bestandteile seit Beginn der Ausstellung noch verändert hätten. Die zum Zeitpunkt der Vernissage flüssigen Schüttungen auf dem Boden seien inzwischen ausgehärtet und hätten teils auch ihre Farbe verändert. Dieses Prozesshafte sei beabsichtigter, wenn auch im Detail nicht vorhersehbarer Teil des Gesamtkonzepts gewesen. Diese Unvorhersehbarkeit und die damit eventuell verbundenen Enttäuschungen über vielleicht nicht wie erhofft eingetretene Entwicklungen habe sie auszuhalten gelernt. Es habe sie Demut gelehrt im Umgang mit ihren eigenen Sichtweisen.
Zum Abschluss ging Wachholz auf ihre Ausmalbilder für Eltern von Sternenkindern ein, die sie basierend auf eigenen Erfahrungen erstellt habe. Eines dieser Bilder habe sie in Form einer Videoinstallation in die Ausstellung integriert. In ihren Überlegungen dazu sei sie der Frage nach der Ewigkeit und den Konzepten von Leben nachgegangen.
Die Künstlerin trat während ihrer Ausführungen immer wieder in einen Dialog mit den Anwesenden und ermutigte sie, ihre Empfindungen und Sichtweisen auf die Werke zu äußern. Dadurch entstand ein intensiver, oft philosophischer Austausch, der mitunter tief berührte. Diese Finissage wird denen, die dabei waren, sicher noch lange im Gedächtnis und im Herzen bleiben.